Die AG-Animationsfilm stellt das „TrickStudio Lutterbeck“ in Köln-Nippes vor!
Das TrickStudio Lutterbeck in Köln ist ein seit 25 Jahren bestehendes Studio unter der Leitung des Produzenten Richard Lutterbeck und des Regisseurs Matthias Bruhn.
Zur Geschichte:
1987 gründet Richard Lutterbeck das „Trickstudio Lutterbeck“ in einem Kölner Hinterhof. In den ersten Jahren liegt der Schwerpunkt auf politischen Cartoons für den „Bericht aus Bonn“, die unter der Regie des Cartoonisten Bernard Woschek entstehen.
In den 90er Jahren folgen zahlreiche Titelanimationen und Trailer sowie die ersten Werbespots. Die meisten davon entstehen in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Matthias Bruhn.
Aus dieser bewährten Zusammenarbeit gründen Richard Lutterbeck und Matthias Bruhn im Jahre 1998 die „TrickStudio Lutterbeck GmbH“. Das Studio expandiert kurz darauf und zieht im Jahre 2000 in neue Räume nach Köln Nippes.
Die „TrickStudio Lutterbeck GmbH“ weitet ihr Arbeitsgebiet weiter aus und nimmt die Produktion von Kinderfilmen, sowie die Gestaltung und Erstellung von Webseiten hinzu. Diese werden zu einem wichtigen Produktionsbereich des Studios, z. B. für „Die Sendung mit der Maus“.
In der Verfilmung von Kinderbüchern entstehen zum Teil preisgekrönte Kinderfilme nach den Büchern von Wolf Erlbruch, Tony Ross, Axel Scheffler, Jutta Bauer, Nicholas Allen und vielen anderen. Diese Arbeit stellt sich als besonderer Schwerpunkt des Studios heraus.
Neben den zahlreichen Auftragsproduktionen wird auch immer wieder an der Entwicklung eigener Projekte und Formate gearbeitet. Hierzu zählt die internationale Koproduktion „Molly Monster“, eine 52teilige Serie und ein halbstündiges Special und einige preisgekrönte Kurzfilme wie z.B. „Post“, der 2008 auf der Berlinale seine Premiere feierte, und „Ente, Tod und Tulpe“, der u.a. auf dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart 2010 den Preis für den besten Kinderfilm gewann.
Interview :
Das Interview mit Matthias Bruhn und Richard Lutterbeck führt für uns Gregor Zootzky.
Wir möchten wissen, ob Matthias und Richard stets ihre Positionen streng beibehalten oder ob es auch zu Vermischungen der Rollen als Produzent und Regisseur kommt.
Die beiden erklären uns, dass es zwar Schwerpunkte in den Tätigkeitsbereichen gibt, diese aber auch durch viele Überschneidungen aufgehoben werden. Eine klare Aufgabentrennung gibt es nur in den „Credits“ ihrer Produktionen.
Wir erfahren, dass das Team des Trickstudios aktuell aus sechs fest angestellten Mitarbeitern besteht. Zusätzlich bestreitet ein großer Pool an freien Mitarbeitern den kurzfristigen Mehrbedarf des Teams.
Uns interessiert, wie es während der derzeitigen Entwicklungsphase von dem Pilotfilm der TV-Serie mit dem Titel „Nichtlustig“ zu einer Zusammenarbeit mit Joscha Sauer kam.
Bruhn und Lutterbeck berichten, dass Joscha schon seit längerem auf der Such nach einem Studio war, mit dem er seine Idee für eine NICHTLUSTIG-Serie umsetzen kann. Er hat sie in ihrem Studio besucht und es war sehr schnell klar, dass er das richtige Team gefunden hatte. Über einen Zeitraum von 6 Monaten haben sie gemeinsam mit Joscha den Stil der Serie entwickelt. Erst darauf begann die Arbeit am Pilotfilm.
Finanziert wird der Pilotfilm durch eine in Deutschland relativ junge Methode des „Crowdfundings“. Der Comic-Autor Joscha Sauer von Nichtlustig beschafft auf diesem Wege die Summe von 100.000€ für den Piloten.
Mittlerweile ist das Crowdfunding abgeschlossen, und wie man auf der Seite „NICHTLUSTIG.tv“ nachlesen kann, hat die Aktion die Erwartungen weit übertroffen. Es sind über 180.000 € zusammengekommen. Mit diesem Geld wird das Trickstudio einerseits den Pilotfilm fertigstellen können, andererseits wird das Serienkonzept weiterentwickelt und es werden weitere Animationen erstellt. Sowohl der Regisseur als auch der Produzent sind optimistisch, dass Trickstudio Lutterbeck damit Investoren und Fernsehsender für die Serienproduktion gewinnen werden.
In NRW scheint die Trickfilmbranche zu schrumpfen, im besten Falle sich neu zu positionieren und zu finden. Daher wollen wir von den beiden wissen, ob sich für sie die Auftragslage spürbar verändert hat.
Die beiden Köpfe des Teams meinen hierzu, dass der Schwerpunkt ihrer Produktion neben der Herstellung von Internetseiten und Apps immer noch die Trickfilmproduktion fürs Fernsehen ist. Leider sind serielle TV-Produktionen von den Fördertöpfen der Film und Medien Stiftung NRW weitgehend ausgeschlossen. Dadurch ist eine und nachhaltige Entwicklung der Trickfilmbranche in NRW kaum möglich. Und die Budgets der Sendeanstalten haben in den letzten Jahren nicht nur stagniert, sondern sind z.T. sogar gesunken. Nicht zuletzt aus diesem Grunde hat sich das Trickstudio mit „NICHTLUSTIG“ auf alternative Finanzierungsmodelle eingelassen.
AG Animationsfilm blickt gern über den europäischen Tellerrand hinaus. Da stellt sich uns die Frage, in wie weit die Produktionen des Trickstudios Lutterbeck über das europäische Ausland hinaus zu sehen sind.
Eifrig berichten uns Lutterbeck und Bruhn, dass einige ihrer Kurzfilme erfolgreich auf internationalen Festivals liefen und dort auch einige Preise gewonnen haben. Und auch die Serie „Molly Monster“, die vom TrickStudio koproduziert wurde, wurde u.a. nach Südamerika verkauft.
Derzeit wird neben „NICHTLUSTIG“ an der Entwicklung ihres ersten Kinofilms gearbeitet, verraten uns Lutterbeck und Bruhn. Und als wir von ihnen wissen wollen, was sie sich für 2013 wünschen, erhalten wir als Antwort das, was sich ein Trickstudio nur wünschen kann: Viel Bewegung!
Wir danken herzlich für den Einblick hinter die Kulissen.
Weitere Informationen zum TrickStudio Lutterbeck finden sich unter www.trickstudio.de